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Heute war das Wetter besser, am Morgen noch bedeckt war es den Tag über meist sonnig und warm. Wir sind spätmorgens (so gegen 12 Uhr) weggefahren nach Godolphin.
Die Godolphins waren die Besitzer des größten Zinnvorkommens
Cornwalls und fortschrittlich. So haben sie die erste Dampfmaschine
Cornwalls zur Entwässerung der Mine eingesetzt und auch als erste
begonnen, den Bergbau unter Verendung von Schwarzpulver zur Sprengung
zu modernisieren. An der Stelle einer Burg haben sie im 16. Jhdt.
einen Herrschaftssitz errichtet, der im Lauf der Zeit immer wieder
umgebaut und verändert wurde. Die Godolphins wurden geadelt und
brachten es bis zum Earl of Godolphin. Als der 2. Earl of Godolphin
ohne männlichen Nachkommen starb, ging der Besitz an seine Tochter,
die mit dem Duke of Leeds verheiratet war. Da der Unterhalt des
Hauses zu hoch war und es kaum genutzt wurde, wurde es am Beginn des
18. Jhdts. massiv verkleinert und 100 Jahre später verkauft. 2007
übernahm der National Trust Haus und Garten und musste das stark
baufällige Haus renovieren, as voriges Jahr abgeschlossen wurde. In
einem Teil des Hauses wurden Ferienappartements untergebracht.
Im
Garten gibt es auch ein abbruchreifes Presshaus (auf dem Grundstück
gab es eine große Zahl an Apfelbäumen und es wurde Cider
hergestellt), das Stück für Stück abgetragen, die Steine
nummeriert und dann wieder aufgebaut.
Der Garten selbst wirkt noch stiefmütterlich behandelt, die beiden Teiche auf der Ponds-Terrace sind leer (dafür wachsen dort jede Menge Wiesenblumen) und ich kann mir vorstellen, dass der Garten in den nächsten Jahren in einen Zustand gebracht wird, wie es den englischen Gärten entspricht.
Redruth ist eine Kleinstadt in Cornwall, die im 18. Jahrhundert Bedeutung erlangte, als die Kupfernachfrage stark anstieg und um Redruth große Kupfervorkommen ausgebeutet wurden. Die Stadt wuchs rasch und wurde zu einer der größten Bergbaustädte Englands. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die meisten Kupferminen still gelegt und die Bergleute wanderten aus. Heute ist die Stadt eines der ärmsten Gebiete Cornwalls und im Zentrum sind viele Gebäude unbewohnt. Viele Häuser werden zu Spottpreisen angeboten. Es war einfach deprimierend und wir sind recht bald weiter gefahren nach
ein ehmaliges Fischerdorf, das am Penryn River gegenüber von Falmouth liegt. Heute haben dort viele Londoner einen Zweitwohnsitz und ihre Boote liegen.